Gesundheitspsychologie studieren

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Gesundheitspsychologie

Prävention steht heute mehr denn je im Fokus des modernen Gesundheitssystems. Ärztinnen und Ärzte beschäftigen sich längst nicht mehr nur mit Grippe, Rückenleiden oder Krebs, denn psychische Erkrankungen wie Burnout, Suchterkrankungen oder andere chronische Leiden rücken immer stärker in den Vordergrund. Um diese Entwicklung zu bekämpfen, ist es erforderlich, dass sich Patientinnen und Patienten in einem gesünderen Umfeld und einer positiven Arbeitsatmosphäre bewegen.

Gesundheitspsychologinnen und -psychologen knüpfen an diesem Punkt an und helfen den Betroffenen, ihr Leben zu verändern. Sie gehen nicht von der Krankheit aus, die es zu heilen geht, sondern sehen die Gesundheit als positiven Zustand, der erhalten werden muss. In diesem Sinne untersuchen sie, wie sich äußere Einflüsse auf die physische und psychische Gesundheit des Menschen auswirken. Sie versetzen ihre Kunden im Rahmen ihrer Beratung in die Lage, für ihre Gesundheit positive Entscheidungen zu treffen und ein umfassendes Vorsorgekonzept umzusetzen.

Für wen eignet sich ein Studium Gesundheitspsychologie?

<strong>Mathematik</strong>
80%
<strong>Sozialkompetenz</strong> 
80%
Psychologie
100%

Wer Gesundheitspsychologie studieren möchte, sollte sich mit Mathematik anfreunden kommen, denn um statistische Auswertungen kommt keiner der Studierenden herum. Ein natürliches Interesse an psychologischen Fragestellungen sowie an gesundheits- und sozialwissenschaftlichen Themen ist außerdem zwingende Voraussetzung, um dieses Studium absolvieren zu können. Eine hohe Sozialkompetenz sowie eine gute Kommunikationsfähigkeitunterstützen sie in ihrer späteren Berufstätigkeit, die häufig mit Beratungen, Coachings und Weiterbildungen zu tun hat.

Studiengänge im Bereich der Gesundheitspsychologie an Universitäten sind häufig mit einem Numerus Clausus im Einserbereich versehen. An privaten Hochschulen können die Studierenden ohne NC studieren.

Voraussetzungen für das Studium

Eine Allgemeine Hochschulreife (Abi) ist von wesentlicher Bedeutung für ein Bachelorstudium. Anders als bei anderen Studiengängen gibt es keine strengen Zulassungskriterien zu beachten. In der Regel bietet die Hochschule genügend Studienplätze für alle Bewerber an.

Falls Sie kein Abitur haben, ist das nicht das endgültige Aus für eine akademische Karriere. Eine abgeschlossene Ausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung kann auch zur Zulassung zum Studium berechtigen. Ihre Zulassung wird von der Hochschule individuell entschieden.

Welche Studieninhalte erwarten mich?

Die zur Verfügung stehenden Studiengänge im Bereich der Gesundheitspsychologie sind häufig sehr unterschiedlich aufgebaut. Sie alle vereinen die Grundlagenfächer der Psychologie mit verschiedenen Anwendungsfächern sowie gesundheitswissenschaftlichen Erkenntnissen. Sie unterscheiden sich allerdings in der Ausprägung ihres interdisziplinären Ansatzes. So erwerben die Studierenden je nach Hochschule und Schwerpunktsetzung mitunter auch Kenntnisse in Bereichen wie Wirtschaftspsychologie, Rechtspsychologie, pädagogische Psychologie, Sozialpsychologie oder klinische Psychologie. Typische Module und Inhalte des Studiums der Gesundheitspsychologie sind beispielsweise:

  • Psychoneuroimmunologie
  • Verhaltensmedizin
  • Prävention
  • Beziehung zwischen Patient und Arzt
  • subjektive Gesundheitskonzepte
  • Drogenkonsum
  • Bewältigung von Stresssituationen
  • psychische Therapie von Erkrankungen
  • Gesundheitsförderung
  • Schmerztherapie
  • Arbeitspsychologie
  • Entwicklungspsychologie

Dieses breitgefächerte Spektrum des interdisziplinären Studiengangs wird durch einen hohen Praxisbezug ergänzt. Während des Studiums absolvieren die angehenden Gesundheitspsychologen/innen ein Praxissemester oder je nach Ausrichtung des Studiengangs häufig auch ein Auslandssemester oder Praktikum. Auch Exkursionen in Betriebe oder Rehabilitationseinrichtungen können den Praxisbezug fördern. Einen hohen Stellenwert nimmt außerdem das Studium Generale ein. Dieses stellt sicher, dass die Absolventen und Absolventinnen in der Lage sind, in der Beratung und im Management tätig zu werden.

Studiengänge Gesundheitspsychologie

Gesundheitspsychologie wird als eigenständiger Studiengang fast nur an privaten Hochschulenangeboten. Zahlreiche staatliche Universitäten bieten jedoch psychologische Studiengänge mit einem Schwerpunkt im Bereich der Gesundheitspsychologie.

Karriere und Gehalt

Das Bachelorstudium Gesundheitspsychologie qualifiziert die Absolventen und Absolventinnen für eine Vielzahl von Berufsfeldern, beispielsweise in der Prävention, in der Einzel- und Gruppenberatung, Rehabilitation und Nachsorge oder in der Gesundheitsförderung. Möglich sind beispielsweise Tätigkeiten wie:

  • Durchführung von betrieblichen Gesundheitsförderungsmaßnahmen
  • Beratung und Coaching von Personen
  • psychologische Diagnostik
  • anwendungsbezogene Forschung zu Gesundheit und Krankheit
  • Unterstützung von Klienten bei der Etablierung eines gesunden Lebensstils
  • Gestaltung gesundheitsfördernder Organisationsentwicklung
  • Entwicklung von ergonomischen Arbeitsbedingungen
  • betriebliches Gesundheitsmanagement
  • Raucherentwöhnung
  • Gesundheitspolitik
  • Prävention von Risikoverhalten
  • Aufklärungsarbeit
  • medizinische Rehabilitation

Zu den typischen Arbeitgebern von Gesundheitspsychologen/innen zählen unter anderem:

  • öffentlich-rechtliche Einrichtungen
  • Arbeitgeber in der freien Wirtschaft
  • Berufsgenossenschaften
  • Unternehmensberatung
  • Krankenkassen
  • Reha- und psychosomatische Kliniken
  • Therapiezentren
  • Stiftungen
  • Bildungseinrichtungen
  • Beratungszentren
  • Hochschulen und Universitäten
  • Wohlfahrts- und Interessenverbände
  • Krankenhäuser
  • Pflegeeinrichtungen
  • Integrationsfachdienste

Selbstverständlich können die Absolventen und Absolventinnen dieses Studiengangs auch selbstständig tätig werden, beispielsweise als freiberufliche Berater und Coaches.