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Ob in der Wirtschaft oder der Verwaltung – jedes Unternehmen benötigt mindestens einen Spezialisten, der sich mit Betriebswirtschaft, Marketing und Management auskennt. Betriebswirte und Betriebswirtinnen sind in allen Unternehmensbereichen gefordert, beispielsweise im Rechnungswesen, bei der Liquiditätsplanung, bei der Planung des Personalbedarfs oder auch im Qualitätsmanagement. Vor diesem Hintergrund eröffnet eine Weiterbildung zum/zur Betriebswirt/in hervorragende Perspektiven für die berufliche Zukunft und erweist sich in vielen Fällen als Karrieresprungbrett. Auf dem Markt gibt es zahlreiche verschiedene Fortbildungsangebote im Bereich Betriebswirtschaft, angefangen von der einfachen Aufstiegsqualifizierung bis hin zu mehrjährigen Studiengängen. Für Erwerbstätige bietet sich insbesondere das nicht-akademische Fernstudium zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in an, dass sich optimal neben dem Beruf absolvieren lässt.
Weiterbildungen zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in vermitteln neben betriebs- und volkswirtschaftlichem Basiswissen umfassende Kenntnisse in den Bereichen Rechnungswesen und Controlling, Marketing, Personalwesen und Projektmanagement. Im späteren Verlauf nicht-akademischer Fernstudiengänge haben die Teilnehmer/innen außerdem die Möglichkeit, sich für einen Vertiefungsschwerpunkt wie Marketing, Finanzwirtschaft, Touristik, Logistik, Wirtschaftsinformatik oder Personalwirtschaft zu entscheiden.
Die Lerninhalte bekommen sie in Form von Studienheften per Post direkt nach Hause geliefert oder können sie über eine Lernplattform online abrufen. Die Studierenden befassen sich eigenständig bei freier Zeiteinteilung mit den Lektionen, sodass sich die Fortbildung optimal mit dem Berufs- und Familienleben vereinbaren lässt. Teil des Fernstudiums sind Präsenzseminare, in denen die Teilnehmer/innen Leistungsnachweise erbringen und sich auf die abschließende staatliche Prüfung vorbereiten. Diese Kurse bieten außerdem Gelegenheit, sich mit Kommilitonen auszutauschen oder mit Dozenten in direkten Kontakt zu treten.
Während Vollzeit-Weiterbildungen circa zwei Jahre dauern, sind Fernstudiengänge zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in auf rund drei Jahre ausgelegt. Wer schneller vorankommt, kann die Ausbildung aber durchaus auch früher ablegen. Es ist jedoch auch kein Problem, wenn jemand mehr Zeit benötigt. In der Regel bieten die Bildungseinrichtungen eine kostenlose Verlängerung der Betreuungszeit an.
Wer eine Weiterbildung zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in absolvieren möchte, muss einen Realschulabschluss oder eine äquivalente Qualifikation sowie eine abgeschlossene Berufsausbildung zum/zur Kaufmann/Kauffrau vorweisen können. Alternativ ist der Einstieg häufig auch über eine fünf- bis siebenjährige Berufstätigkeit im kaufmännischen Bereich möglich. Die Bedingungen für die Teilnahme an der anschließenden staatlichen Prüfung sind ein Jahr Berufserfahrung, die Bearbeitung sämtlicher Studienmaterialien und die Teilnahme an den Seminaren.
Neben den formalen Zugangsvoraussetzungen sollten Interessenten und Interessentinnen ausreichende mathematische Kenntnisse sowie eine analytische und sorgfältige Denk- und Arbeitsweise mitbringen. Darüber hinaus helfen ein hohes Maß an Eigenmotivation, Organisationstalent und ein gutes Zeitmanagement, den besonderen Anforderungen einer Fernausbildung gerecht zu werden.
Der Verdienst Staatlich geprüfter Betriebswirte und Betriebswirtinnen richtet sich in erster Linie nach der mit ihrer Position verbundenen Verantwortung. Das Gehalt eines/einer im mittleren Management tätigen Vertreters/Vertreterin dieser Berufsgruppe liegt beispielsweise deutlich über dem eines/einer Sachbearbeiters/Sachbearbeiterin. Auch persönliche Merkmale wie das Alter oder die Berufserfahrung beeinflussen die Höhe des Einkommens. Das durchschnittliche Gehalt bewegt sich zwischen 30.000 und 50.000 Euro brutto im Jahr.
Staatlich geprüfte Betriebswirte und Betriebswirtinnen übernehmen verantwortungsvolle Aufgabenfelder im mittleren und oberen Management. Sie unterstützen ökonomische Entscheidungsprozesse in unterschiedlichsten betrieblichen Bereichen wie Organisation, Controlling, Rechnungswesen, Materialwirtschaft, Einkauf, Logistik, Marketing oder Vertrieb. Die Analyse von Sachverhalten gehört ebenso zu ihrem Tätigkeitsgebiet wie das Entwerfen neuer Konzepte, das Verbessern der innerbetrieblichen Organisation, die Optimierung von Informationsflüssen und die Steuerung des Betriebsablaufs in ihrem Zuständigkeitsbereich.
In der Betriebsorganisation obliegt ihnen die Analyse und Entwicklung von Unternehmenskonzepten. In diesem Zusammenhang planen sie die strategische Ausrichtung der Firma, führen Wirtschaftlichkeitsanalysen durch und erarbeiten Businesspläne. Um die Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu gewährleisten, prüfen sie neue Konzepte und Ideen und planen deren Realisierung. Im Bereich der Lager- und Materialwirtschaft arbeiten sie an der Verbesserung der Lagerorganisation, steuern die ein- und ausgehenden Warenströme und überwachen die Bestände.
Im Vertrieb kümmern sich Staatlich geprüfte Betriebswirte und Betriebswirtinnen um die marktgerechte Absatzplanung, die Optimierung der Verkaufsorganisation, die Betreuung von Großkunden oder den Ausbau des E-Business oder des E-Service für Handelsunternehmen. Führt ihre Tätigkeit sie in das Finanz- und Rechnungswesen, sind sie für Kostenrechnungen und Kostensenkungsprogramme zuständig, erstellen Finanzierungspläne für Investitionsvorhaben oder versorgen die Unternehmensleitung mit Steuerungs- und Kontrollinformationen.
Staatlich geprüfte Betriebswirte und Betriebswirtinnen arbeiten überwiegend in Büro- und Besprechungsräumen, wo sie eigenverantwortlich Geschäftsprozesse planen, organisieren und kontrollieren. Als Teamführer/innen sind sie dafür zuständig, ihre Mitarbeiter/innen zu motivieren und deren Zusammenarbeit zu koordinieren. Hier kommen ihnen kommunikative Stärke und Durchsetzungsvermögen zugute, während sie im Umgang mit Kunden Verhandlungsgeschick benötigen. Analytische und organisatorische Fähigkeiten helfen ihnen bei der Auswertung betrieblicher Kennzahlen und der effektiveren Gestaltung von Geschäftsprozessen. In international agierenden Unternehmen brauchen sie außerdem Fremdsprachenkenntnisse und interkulturelle Kompetenzen, um erfolgreich mit Geschäftspartnern aus anderen Ländern agieren zu können.
Den größten Teil ihrer Arbeit erledigen Staatlich geprüfte Betriebswirte und Betriebswirtinnen sitzend vor dem Bildschirm. Der Besuch von Kunden, Lieferanten, Handelsniederlassungen und (internationaler) Messen können jedoch eine häufige Abwesenheit vom Wohnort bedingen.
Je nach Anbieter kostet der Fernkurs zum/zur Staatlich geprüften Betriebswirt/in zwischen 1.700 und 9.500 Euro. In der Regel beinhalten die Gesamtkosten auch die Gebühren für die Abschlussprüfung. Hinzuzurechnen sind zusätzliche Aufwendungen in Verbindung mit den Präsenzseminaren, zum Beispiel Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten.
Für den Abschluss der Weiterbildung erhalten die Teilnehmer/innen das Zeugnis der jeweiligen Bildungseinrichtung. Nach erfolgreichem Absolvieren der Prüfung dürfen sie den Titel „Staatlich geprüfte/r Betriebswirt/in“ tragen. Standen die Betriebswirt-Weiterbildungen bislang im Rahmen des DQR auf einer Stufe mit grundständigen Bachelor-Abschlüssen, wird ihnen seit März 2016 das DQR-Niveau 7 zugeschrieben. Somit ist der/die Staatlich geprüfte Betriebswirt/in dem Master gleichgestellt.