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Der Tourismus gehört zu den international größten Wirtschaftszweigen. Seit Jahren geht es mit dieser Branche steil bergauf. Selbst von weltweiten Krisen lässt sie sich nicht aufhalten. Dabei unterliegt dieses Geschäftsfeld ständigen Veränderungen. Rationalisierung, Spezialisierung, Billiganbieter, neue Vertriebswege und die Erschließung neuer Zielgruppen – der Bedarf an unternehmerisch denkenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die neue touristische Angebote entwickeln und erfolgreich am Markt etablieren wird immer größer. Wer in diesem Bereich durchstarten möchte, kann das erforderliche Wissen in nicht-akademischen Fernstudiengängen erwerben und sich so völlig neue berufliche Perspektiven und Karrieremöglichkeiten schaffen.
Im nicht-akademischen Fernstudium zum/zur Staatlich geprüften Tourismusfachwirt/in IHK beschäftigen sich die Teilnehmer/innen mit Themenfeldern wie Unternehmensführung und -entwicklung, Gestaltung von Marketingprozessen sowie der betriebswirtschaftlichen Bewertung und Steuerung von Geschäftsprozessen. Personalführung und -entwicklung, Qualitäts- und Projektmanagement und die Leistungserstellung im Tourismus gehören gleichfalls zu den Inhalten der Weiterbildung.
Vermittelt werden die Studieninhalte in der Regel mithilfe von Studienheften. Bei einigen Anbietern gibt es aber auch die Möglichkeit, sich die Lerninhalte von einer Online-Plattform in digitaler Form herunterzuladen und auf diese Weise einen Teil der Lehrgangsgebühren zu sparen. Darüber hinaus besteht über den Online-Campus Zugriff auf Fachlektüren, Lernhilfen und Übungsaufgaben. Zum Fernkurs gehört üblicherweise ein zweiwöchiges Prüfungsvorbereitungsseminar am Standort der jeweiligen Fernschule.
Bei den meisten Instituten kann der Einstieg in diese Weiterbildung jederzeit erfolgen. Die Dauer wird bei einem wöchentlichen Zeitaufwand von acht bis zehn Stunden mit rund 18 Monaten angegeben. Wer langsamer vorgehen möchte, darf die Regelstudienzeit üblicherweise um bis zu zwölf Monate kostenlos überziehen. Ebenso ist es möglich, schneller vorzugehen und das Fernstudium vorzeitig zu beenden.
Der Lehrgang selbst erfordert keine formellen Voraussetzungen. Von Vorteil sind Interesse an kaufmännischen Aufgabenstellungen sowie kaufmännisch-organisatorischen und sozial-beratenden Tätigkeiten. Letzteres ist besonders wichtig für das Bearbeiten von Kundenreklamationen. Außerdem empfehlen sich ein gutes Zeitmanagement, Organisationstalent, Disziplin und die Fähigkeit, sich immer wieder selbst zum zu Lernen motivieren.
Für die IHK-Prüfung sind gesonderte Zugangsvoraussetzungen zu erfüllen. Zugelassen wird, wer eine erfolgreich absolvierte dreijährige Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf der Tourismuswirtschaft und eine daran anschließende mindestens einjährige Berufspraxis vorweisen kann. Wer eine Ausbildung in einem kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf und zwei Jahre Berufspraxis oder eine mit Erfolg abgelegte Ausbildung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf plus dreijähriger Berufspraxis nachweist, darf die Prüfung ebenfalls ablegen. Gleiches gilt für Interessenten und Interessentinnen, die über mindestens fünf Jahre einschlägige Berufserfahrung verfügen.
Abweichend davon ist eine Zulassung auch für Kandidaten und Kandidatinnen möglich, die durch Vorlage von Zeugnissen oder anderweitig glaubhaft machen können, dass sie Fertigkeiten, Fähigkeiten und Kenntnisse besitzen, die den Zugang zur Prüfung rechtfertigen.
Die Zulassungsvoraussetzungen müssen erst zum Zeitpunkt der Prüfung erfüllt sein. Es ist also möglich, die eventuell fehlende Berufspraxis parallel zur Weiterbildung zu erwerben.
Wer nach einem Fernkurs zum/zur Tourismusfachwirt/in fit für neue, anspruchsvollere Aufgabenfelder ist und alle Fähigkeiten besitzt, um eine Führungsposition zu übernehmen, schafft sich beste Voraussetzungen für ein höheres Einkommen. Das Einstiegsgehalt für diese Berufsgruppe liegt zwischen 1.700 und 2.900 Euro brutto pro Monat. Die IHK beziffert den zu erwartenden Verdienst sogar mit monatlich bis zu 4.100 Euro brutto, wobei das tatsächliche Gehalt von verschiedenen Faktoren wie dem genauen Einsatzgebiet, der Berufserfahrung, dem Alter, dem Geschlecht und dem Wohnort abhängt.
Geeignete Arbeitsplätze für Staatlich geprüfte Tourismusfachwirte und -fachwirtinnen IHK finden sich in Reisebüros, bei Reiseveranstaltern und in Hotels, aber auch in Freizeitparks und Erlebniswelten, Kurverwaltungen und Fremdenverkehrsvereinen sowie Messegesellschaften und Eventagenturen. Flughäfen, Autovermietungen und die Gastronomie kommen ebenso als Arbeitgeber infrage wie Bahn, Bus und Reedereien.
Tourismusfachwirte und Tourismusfachwirtinnen entwickeln touristische Ideen und Angebote und platzieren diese marktgerecht. In Abstimmung mit ihren Vorgesetzten legen sie Entwicklungsstrategien, Vorgehensweisen und Unternehmensziele fest, kaufen Reisen, Reisedienstleistungen und weitere touristische Events ein oder konzipieren diese selbst. Die Kostenanalyse und die Abrechnung fallen ebenfalls in ihren Aufgabenbereich. Darüber hinaus obliegt es ihnen, aktuelle touristische Angebote für Kataloge, Prospekte und Flyer kundenorientiert aufzubereiten.
In Fremdenverkehrsämtern und Kureinrichtungen übernehmen Tourismusfachwirte und -fachwirtinnen die Organisation von Kongressen, Messen und anderen Veranstaltungen. Sie erarbeiten spezielle Programme und entwickeln zielgerichtete Werbestrategien. In ihren Zuständigkeitsbereich fallen außerdem die Bearbeitung von Reklamationen sowie die Suche nach geeigneten Lösungen zur Verbesserung des touristischen Angebots und für dessen optimale Anpassung an die Kundenwünsche.
Staatlich geprüfte Tourismusfachwirte und -fachwirtinnen arbeiten überwiegend am Schreibtisch, sind aber häufig auch im Außendienst anzutreffen, beispielsweise bei Messebesuchen oder wenn sie neue Reiseziele vor Ort in Augenschein nehmen. Zum Teil sind sie auch an Schaltern und in Besprechungsräumen tätig.
Je nach Lehrgangsanbieter kostet der Fernlehrgang zwischen 2.700 und 3.300 Euro. Die Gebühren für das Prüfungsvorbereitungsseminar sind darin bereits enthalten. Hinzu kommen die Gebühren für die Anmeldung zur IHK-Prüfung, die sich auf 400 bis 500 Euro belaufen. Ebenfalls einzuplanen sind Aufwendungen für Fachliteratur und Arbeitsmaterialien sowie Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten während der Seminare.
Nach Abschluss des nicht-akademischen Fernstudiums erhalten die Teilnehmer/innen ein Zeugnis ihrer Bildungseinrichtung. Wer zusätzlich die IHK-Prüfung besteht, bekommt das IHK-Zeugnis, das dazu berechtigt, die Berufsbezeichnung Staatlich geprüfte/r Tourismusfachwirt/in IHK zu tragen.
Für Absolventen und Absolventinnen, die auf der Karriereleiter noch weiter nach oben wollen, bietet sich anschließend die Qualifikation zum/zur Tourismusbetriebswirt/in an, die noch eine Stufe über dem/der Fachwirt/in steht. Alternativ kommt, das Abitur oder die Fachhochschulreife vorausgesetzt, ein akademisches Fernstudium infrage, beispielsweise zum Bachelor in Tourismusmanagement. Dieser Abschluss wiederum berechtigt zum Masterstudium, etwa in der Fachrichtung Tourismus.