Fernstudium Staatlich geprüfter Wirtschaftsfachwirt IHK

Die branchenübergreifende Weiterbildung zum/zur Staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt/in zählt zu den beliebtesten nicht-akademischen Fernstudiengängen in Deutschland. Sie richtet sich vorrangig an Interessenten und Interessentinnen, die ihr bereits vorhandenes betriebswirtschaftliches Wissen vertiefen und sich Einstiegsmöglichkeiten zu neuen, anspruchsvolleren Aufgabenfeldern eröffnen möchten. Absolventen und Absolventinnen dieser Fortbildung sind kaufmännische Generalisten, die nicht auf einen bestimmten Wirtschaftszweig beschränkt sind, sondern als betriebswirtschaftliche Allrounder in allen Branchen tätig werden können. Damit empfehlen sie sich insbesondere für mittelständische Unternehmen, in denen Mitarbeiter/innen gefragt sind, die sich in unterschiedlichsten Bereichen auskennen.

Beliebte Fernstudiengänge

akad-fernstudium-120.png

Geprüfte:r Wirtschaftsfachwirt:in (IHK)

Inhalte im Fernstudium Staatlich geprüfter Wirtschaftsfachwirt IHK

Das nicht-akademische Fernstudium zum/zur Staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt/in IHK vermittelt alle erforderlichen Kenntnisse für eine Tätigkeit auf der mittleren Führungsebene. Neben betriebs- und volkswirtschaftlichen Sachverhalten umfasst der Inhalt dieser Weiterbildung die Grundlagen der Unternehmensführung. Die Teilnehmer/innen erwerben außerdem wirtschaftsbezogene Qualifikationen aus den Bereichen Rechnungswesen, Recht und Steuern sowie handlungsspezifische Qualifikationen in Fachgebieten wie Betriebliches Management, Investition und Finanzierung, Rechnungswesen und Controlling, Personalführung und Zusammenarbeit sowie Marketing, Vertrieb und Logistik.

Da die meisten Anbieter keinen festen Lehrgangsbeginn vorgeben, ist ein Einstieg in den Fernkurs jederzeit möglich. Dieser dauert bei einem wöchentlichen Zeitaufwand von acht bis zehn Stunden rund 18 Monate. Wer länger braucht, kann in der Regel eine kostenlose Verlängerung der Studienzeit von bis zu 12 Monaten in Anspruch nehmen. Gelernt wird selbstständig anhand von Studienheften, die auf die speziellen Anforderungen der Fernlehre ausgelegt sind. Die Anzahl der Präsenztermine und die zugehörigen Veranstaltungsorte hängen von der jeweiligen Bildungseinrichtung ab. Insgesamt sind üblicherweise zwölf obligatorische Präsenztage vorgesehen, die der Prüfungsvorbereitung dienen.

Darüber hinaus gibt es die einjährige Blended-Learning-Variante, bei der Präsenzunterricht und computergestütztes Selbstlernen kombiniert werden. Hierbei finden die Präsenzveranstaltungen etwa alle drei bis fünf Wochen statt. Die dazwischen liegenden Selbstlernphasen sind inhaltlich vorgeplant. Einmal wöchentlich müssen die Teilnehmer/innen eine Einsendeaufgabe zur Kontrolle ihres Lernfortschritts einreichen.

Für den Besuch des Fernkurses gibt es keine speziellen Voraussetzungen. Wer sich zur IHK-Prüfung anmelden möchte, muss jedoch Nachweise über fachliche Vorbildungen erbringen.

Zugang zum ersten Prüfungsteil (Wirtschaftsbezogene Qualifikationen) erhält, wer eine dreijährige Ausbildung in einem kaufmännischen oder verwaltenden Ausbildungsberuf abgeschlossen, eine dreijährige Ausbildung in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf absolviert und mindestens ein Jahr Berufspraxis erworben oder einen Berufsabschluss in einem anderen anerkannten Ausbildungsberuf plus mindestens zwei Jahre Berufserfahrung vorzuweisen hat.

Für den zweiten Prüfungsteil (Handlungsspezifische Qualifikationen) muss die Teilprüfung wirtschaftsbezogene Qualifikationen innerhalb der letzten fünf Jahre erfolgreich abgeschlossen worden sein. Außerdem müssen die Kandidaten und Kandidatinnen eine kaufmännische oder verwaltende Ausbildung und mindestens ein Jahr Berufserfahrung, eine andere dreijährige Ausbildung und zwei Jahre Berufserfahrung oder eine anderweitige Ausbildung und drei Jahre Berufserfahrung mitbringen.

Mit der höheren Qualifikation als Staatlich geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in IHK steigen die Verdienstaussichten. Schon das Einstiegsgehalt liegt mit rund 2.400 Euro brutto pro Monat deutlich über dem von kaufmännischen Angestellten. Mit der Ausweitung des Tätigkeitsbereichs und wachsender Berufserfahrung bewegt sich das Einkommen schnell aufwärts. Das durchschnittliche Jahresgehalt beträgt circa 30.000 Euro. Spitzenverdiener kommen sogar auf über 40.000 Euro brutto im Jahr.

Wirtschaftsfachwirte und Wirtschaftsfachwirtinnen sind für die Planung, Steuerung und Betreuung unterschiedlichster Geschäftsprozesse in Unternehmen zuständig. Im Sektor Beschaffung und Lagerhaltung gewährleisten sie, dass die zur Leistungserstellung erforderlichen Materialien in der benötigten Menge und Qualität termingerecht verfügbar sind. Sie holen Angebote von Lieferanten ein, vergleichen diese und führen Verhandlungen. Des Weiteren gleichen sie Bestellungen mit den eingehenden Waren ab, behalten die Einkaufskosten im Blick und versuchen gegebenenfalls, diese zu reduzieren.

Im Bereich Rechnungswesen und Controlling kümmern sich Wirtschaftsfachwirte und -fachwirtinnen um die Kosten- und Leistungsrechnung, erstellen betriebswirtschaftliche Kennzahlen, Ergebnisanalysen und Bilanzen und führen Gewinn-und-Verlust-Rechnungen durch. Arbeiten sie im Personalwesen, obliegen ihnen das Ermitteln des Personalbedarfs und das Aufstellen von Personaleinsatzplänen. Außerdem wirken sie bei Einstellungen und Entlassungen mit, führen Personalakten, erledigen Abrechnungen und planen und organisieren Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen.

Auch Vertriebs- und Marketingmaßnahmen können in den Zuständigkeitsbereich von Wirtschaftsfachwirten und -fachwirtinnen fallen. Das Kalkulieren von Verkaufs- und Lieferpreisen, das Durchführen von Markt- und Konkurrenzanalysen und das Planen und Realisieren von Werbeaktionen kann in diesem Ressort ebenso zu ihren Aufgaben gehören wie die Kundenakquise und das Bearbeiten von Reklamationen.

Der/Die Wirtschaftsfachwirt/in arbeitet hauptsächlich am Schreibtisch, wo er/sie Geschäftsprozesse plant, Buchführungsaufgaben erledigt, Organisationskonzepte erarbeitet, Wirtschaftlichkeitsberechnungen erstellt oder Beschaffungs- und Absatzmärkte analysiert. Der häufige Wechsel zwischen unterschiedlichen Aufgaben ist für diesen Beruf genauso typisch wie Kundenkontakt.

Da es sich in erster Linie um Bildschirmarbeit handelt, müssen künftige Wirtschaftsfachwirte und -fachwirtinnen sich mit modernster Bürotechnik, Office-Programmen und dem Internet bzw. Intranet auskennen und die E-Mail-Korrespondenz beherrschen. Auch der Umgang mit Präsentationsmitteln wie Beamern sollte ihnen vertraut sein.

Die Preise für die Weiterbildung zum/zur Staatlich geprüften Wirtschaftsfachwirt/in IHK bewegen sich in einem Rahmen von rund 2.500 bis 3.200 Euro. Zusätzlich fällt die IHK-Prüfungsgebühr in Höhe von circa 400 bis 500 Euro an. Überdies sind die Kosten für Arbeitsmaterialien sowie Fahrt-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten während der Seminare zu berücksichtigen.

Beim Abschluss Staatlich geprüfte/r Wirtschaftsfachwirt/in IHK handelt es sich um einen staatlich anerkannten Wirtschaftsabschluss auf Meisterebene. Für Absolventen und Absolventinnen, die sich noch weiter qualifizieren möchten, bietet sich ein (verkürztes) Bachelor-Studium in Betriebswirtschaftslehre an. Dieses ist die Voraussetzung für den Master in BWL, der den höchsten akademischen Abschluss in diesem Fachgebiet darstellt. An einigen privaten Fernschulen besteht die Möglichkeit, den Bachelor auszulassen und direkt in das Masterstudium einzusteigen. Hierzu wird jedoch eine langjährige Berufserfahrung inklusive mehrerer Jahre Führungsverantwortung vorausgesetzt.