Startseite » Fernkurse und Fernlehrgänge » Personal & Recht » Fernstudium Ausbildung der Ausbilder – Ausbilder werden IHK
Ausbilder/innen sichern in ihren Unternehmen die hohe fachliche Qualifikation des Nachwuchses und schaffen damit eine wichtige Voraussetzung für die erfolgreiche Zukunft des Wirtschaftsstandorts Deutschland. Wer in diesem Metier tätig werden möchte, benötigt nicht nur ein umfassendes betriebliches Fachwissen, er muss auch in der Lage sein, dieses verständlich an die Auszubildenden weiterzugeben und deren berufliche Handlungskompetenz zu fördern. Das nicht-akademische Fernstudium Ausbildung für Ausbilder vermittelt alle erforderlichen Kenntnisse zum Thema Ausbilden und bereitet die Teilnehmer/innen optimal auf die Ausbildereignungsprüfung vor. Beste Voraussetzungen für diese Weiterbildung haben Interessenten und Interessentinnen, die bereits eine Berufsausbildung im technischen, kaufmännischen oder dienstleistenden Sektor abgeschlossen vorweisen können und pädagogisches Talent besitzen.
Als Fernkurs dauert die Ausbildung für Ausbilder bei einem wöchentlichen Lernaufwand von neun Stunden circa sechs Monate. Die Teilnehmer/innen lernen, Ausbildungsvoraussetzungen zu prüfen, Ausbildungen zu planen und vorzubereiten, Auszubildende für das Unternehmen auszuwählen und die Ausbildung durchzuführen und abzuschließen. Ein weiterer Schwerpunkt der Weiterbildung ist die Vorbereitung auf die praktische Prüfung. Diese kann in Form einer Präsentation erfolgen oder die Anlernsituation einer/eines Auszubildenden simulieren.
Wer sich für das Fernstudium anmeldet, erhält von seiner Fernschule eine Studienmappe mit Arbeitsmaterial und Lernheften sowie CD-ROMs. Um Letztere nutzen zu können, benötigen die Teilnehmer/innen einen Standard-Multimedia-PC mit Windows mit einem DVD-Laufwerk oder Internetzugang. Teil des Kurses ist außerdem ein ergänzendes, obligatorisches Seminar im Umfang von vierzig Unterrichtsstunden am Standort des jeweiligen Anbieters. Die Abschlussprüfungen nehmen ausschließlich die Industrie- und Handelskammern oder andere berufsständische Vertretungen wie Anwalts- oder Ärztekammern ab.
Spezielle Zulassungsvoraussetzungen gibt es weder für die Teilnahme am Fernkurs noch für die IHK-Prüfung. Wer nach der Weiterbildung als Ausbilder/in arbeiten möchte, muss jedoch über einen Berufsabschluss oder mehrere Jahre Berufserfahrung in seiner Branche verfügen. Wichtig ist darüber hinaus die persönliche Eignung. Ausschlusskriterien sind beispielsweise eine rechtsextreme Einstellung oder eine vorangegangene längere Haftstrafe.
Um den beruflichen Anforderungen gewachsen zu sein, benötigen Ausbilder/innen Pflichtbewusstsein, Einfühlungsvermögen, Fairness, Kritikfähigkeit und Vorbildlichkeit. Für den erfolgreichen Abschluss des Fernstudiums sind zudem Organisationstalent, Disziplin und die Fähigkeit zur Eigenmotivation von Vorteil.
Das Einkommen von Ausbildern und Ausbilderinnen hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Berufserfahrung, die Qualifikation und der Einsatzort spielen ebenso eine Rolle wie der Tariflohn oder die Gehaltstabelle. Je nach Branche liegt der Verdienst bei durchschnittlich 20.400 bis 27.000 Euro brutto pro Jahr. Ausbilder/innen, die ihre Weiterbildung nebenberuflich in der Abendschule oder im Fernstudium absolviert haben, beweisen Motivation und Engagement und verschaffen sich damit eine optimale Position für künftige Gehaltsverhandlungen.
Geeignete Stellen für Ausbilder/innen finden sich in allen Branchen, die eine der rund 350 in Deutschland anerkannten beruflichen Ausbildungen anbieten. Angehörige dieser Berufsgruppe setzen die Inhalte der Ausbildungsrahmenpläne in die Praxis um und gehen dabei individuell auf ihre Auszubildenden ein. Während der gesamten Ausbildungsdauer begleiten sie ihre Schützlinge und stehen ihnen bei Problemen und Fragen unterstützend zur Seite.
Ausbilder/innen obliegen die Auswahl neuer Azubis, die Einhaltung des betrieblichen Ausbildungsplanes, die Kontrolle der Ausbildungsnachweise und die Unterweisung der Auszubildenden in praktischen und theoretischen Inhalten ihres Ausbildungsberufes. Dazu bereiten sie die einzelnen Lernschritte in geeignete Unterrichtssequenzen auf und vermitteln diese in verständlicher und anschaulicher Weise. Zudem sind sie dafür zuständig, ihre Azubis bei der jeweiligen Kammer zur Zwischen- und Abschlussprüfung anzumelden. Nach Ende der Ausbildung beraten sie die Unternehmensleitung hinsichtlich der Übernahme von Auszubildenden und erstellen die Ausbildungszeugnisse.
Gegebenenfalls gehört auch die überbetriebliche Berufsausbildung zum Aufgabenfeld von Ausbilder/innen. Verfügen sie über die rehabilitationspädagogische Zusatzqualifikation (ReZA), planen und realisieren sie nicht selten Ausbildungsgänge für Menschen mit Behinderung. Das Beraten von Auszubildenden bei Lernschwierigkeiten oder in persönlichen Problemsituationen kann ebenso zu ihren Aufgaben gehören wie das Mitwirken im Prüfungsausschuss oder im Berufsbildungsausschuss einer Handwerks- oder Industrie- und Handelskammer.
Den größten Teil ihrer Arbeitszeit verbringen Ausbilder/innen an betrieblichen Lernorten wie (Lehr-)Werkstätten und Produktionshallen. Häufig sind sie aber auch in Sekretariaten und Büroräumen anzutreffen. Für die Vermittlung der Ausbildungsinhalte benötigen sie pädagogisches und didaktisches Geschick. Sie arbeiten sowohl mit Azubis als auch mit Ausbildungsleitern und -leiterinnen sowie mit der Personal- und Geschäftsleitung zusammen und stehen in Kontakt zu Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen von Handwerks- oder Industrie- und Handelskammern.
Ihre Ausbildungspläne entwerfen sie in der Regel am Computer. Als Angestellte produzierender Unternehmen betreuen sie die Azubis bei der praktischen Ausbildung in Produktionshallen und Werkstätten und haben dabei auch Umgang mit Maschinen, Anlagen und Geräten, an denen die Ausbildung erfolgt.
Je nach Anbieter und Dauer bewegen sich die Kosten für die Weiterbildung zwischen 300 und 900 Euro, wobei die Gebühren für das Seminar für gewöhnlich bereits im Gesamtpreis enthalten sind. Hinzuzurechnen sind Reise-, Übernachtungs- und Verpflegungskosten während der Seminartage.
Nach erfolgreicher Lehrgangsteilnahme bekommen die Absolventen und Absolventinnen dieser Weiterbildung ein institutsinternes Abschlusszeugnis. Bestehen sie die IHK-Prüfung, wird ihnen außerdem der AdA-Schein ausgehändigt. Weitere Berufs- und Karrierechancen eröffnet ein Studium, beispielsweise der Bachelor-Abschluss Berufspädagogik sowie, daran anschließend, der Master Berufspädagogik.