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Die Sozialpsychologie erforscht die Auswirkungen psychischer und sozialer Prozesse auf menschliches Erleben und Verhalten. Sie beschäftigt sich mit Fragen wie: „Warum entwickeln Menschen Vorurteile und wie können diese überwunden werden?“ oder „Wie wirken sich Gewaltdarstellungen in den Medien auf die Zuschauer aus?“. Sozialpsychologen und Sozialpsychologinnen versuchen, Grundlagenforschung und angewandte Forschung zu vereinen. Oft grenzen sie mit ihren Fragestellungen an soziologische Untersuchungsgegenstände. Zur Zielgruppe für ein nicht-akademisches Fernstudium in Sozialpsychologie gehören insbesondere Mitarbeiter/innen (sozial-)pädagogischer Berufe. Der Fernlehrgang eignet sich aber ebenso gut für Studieninteressierte ohne diesen Praxisbezug, die herausfinden möchten, ob ihnen diese Art der Wissensvermittlung grundsätzlich liegt.
Im Rahmen dreimonatiger Weiterbildungen in Sozialpsychologie befassen sich die Teilnehmer/innen mit individuellen sozialpsychologischen Phänomenen wie dem sozialen Selbst sowie verschiedenen problematischen Persönlichkeitsmerkmalen und deren Einfluss auf alltägliche Vorgänge. Das Streben nach Konsistenz und Kontrolle wird ebenso thematisiert wie die soziale Wahrnehmung, die soziale Urteilsbildung, Einstellungen und Vorurteile.
Die Fernlehrgänge gehen auf die Methoden der Sozialpsychologie ein und vermitteln ein tiefergreifendes Verständnis für die Datengewinnung in diesem Fachgebiet. Darüber hinaus richten die Fortbildungen ihr Augenmerk auf grundlegende Vorgänge in zwischenmenschlichen Beziehungen, in Gruppen und in der Gesellschaft. Es werden antisoziale Denkschemata und prosoziale Zielrichtungen betrachtet und Aspekte wie Glück, Freundschaft und Solidarität erörtert. Ein wichtiges Element der Kurse ist außerdem die Frage, wie soziale Normen das menschliche Verhalten beeinflussen und wie der soziale Status die Menschen prägt.
Zu Beginn der Weiterbildungen erhalten die Teilnehmer/innen Lehrgangsmaterialien in Form von Fernlehrbriefen. Sie selbst können entscheiden, wann und wo sie sich damit befassen. Zusätzlich stehen ihnen Audio- und Videodateien zur Erweiterung und Vertiefung ihres Wissens zur Verfügung. Um das Zertifikat zu erwerben müssen sie Einsendeaufgaben erfolgreich bearbeiten oder eine Klausur bestehen.
Für die Weiterbildung in Sozialpsychologie existieren keine formalen Voraussetzungen. Sie stehen demzufolge jedem offen, der sich für dieses Teilgebiet der Psychologie interessiert.
Wird der Fernlehrgang neben dem Beruf absolviert, können sich Fähigkeiten wie Durchhaltevermögen, Organisationstalent, Zielstrebigkeit und ein gutes Zeitmanagement als nützlich erweisen. Überdies empfiehlt sich eine große Portion Eigenmotivation und Disziplin.
Der erfolgreiche Abschluss einer Weiterbildung in Sozialpsychologie führt nicht automatisch zu einem höheren Einkommen, ist aber ein gutes Argument für künftige Gehaltsverhandlungen. Bei nach dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst vergüteten Stellen richtet sich die Eingruppierung in die verschiedenen Entgeltgruppen nach der Stellenbeschreibung, die Einordnung in die jeweilige Stufe nach der Berufserfahrung. Daher gibt es zwischen vergleichbaren Arbeitsplätzen zum Teil erhebliche Gehaltsunterschiede. Das Einstiegsgehalt bei wissenschaftlichen Stellen liegt bei circa 3.000 Euro im Monat.
Sozialpsychologen und Sozialpsychologinnen sehen ihre Aufgabe darin, das Wohlbefinden, die Leistungsfähigkeit und die Entwicklung von Menschen als Individuen sowie in Gruppen, Organisationen und der Gesellschaft zu fördern. Sie versuchen soziale Konflikte zu vermeiden und zwischenmenschliche Verständigungsschwierigkeiten zu lösen. In Gesprächstherapien suchen sie nach den Ursachen für Probleme, fördern die Eigeninitiative der von ihnen betreuten Personen, zeigen ihnen Entwicklungsmöglichkeiten auf und animieren sie, bestimmte Verhaltensweisen zielgerichtet zu ändern.
Als Jugend- und Familienhelfer unterstützen sie junge Menschen bei Schwierigkeiten in Schule und Elternhaus. Die Durchführung von Anti-Gewalt-Trainings für Jugendliche kann ebenso zu ihrem Aufgabenfeld gehören wie die Entwicklung von Konzepten zur Suchtprävention. Sozialpsychologen und Sozialpsychologinnen können sich aber auch als Trainer/innen selbstständig machen und Coachings zu Themen wie Führung, Moderation, Rhetorik, Kommunikation und Teamentwicklung anbieten.
Sie unterstützen Menschen bei der Berufswahl und der beruflichen Entscheidungsfindung oder bei beruflichen Veränderungen und helfen Menschen mit Behinderung durch psychologische Beratungen bei der Integration in das Berufsleben. Im Personalsektor führen sie Eignungstests durch und erstellen psychologische Gutachten. Darüber hinaus arbeiten sie in der Personalentwicklung von Unternehmen mit und koordinieren Aktivitäten im Personal-, Sozial- und Bildungssektor von Betrieben.
Auch im Bereich Medien können Sozialpsychologen und Sozialpsychologen tätig sein. In diesem Betätigungsfeld untersuchen sie das Verhalten von Medienkonsumenten, analysieren die Wirkung von Werbung auf Webseiten, entwerfen Formulare für Online-Befragungen oder entwickeln Medien für das Tele-Learning.
Wie für die wissenschaftliche Psychologie üblich, arbeitet die Sozialpsychologie mit Fragebögen und Experimenten sowie qualitativen und Quantitativen Daten. Darüber hinaus nimmt sie zum Belegen kausaler Einflüsse häufig inferenzstatistische Analysen zur Hilfe.
Sozialpsychologen und -psychologinnen arbeiten vorwiegend in Büro- und Besprechungszimmern sowie Behandlungs- und Therapieräumen. Sie erledigen ihre Arbeit in der Regel eigenverantwortlich und selbstständig, tauschen sich aber bei Bedarf mit Kollegen und Supervisoren aus. Zu ihrer Klientel gehören Menschen aus unterschiedlichsten Altersgruppen und Milieus. Häufig entsteht zwischen ihnen und den von ihnen betreuten Personen ein Vertrauensverhältnis.
Die Arbeitszeiten dieser Berufsgruppe gestalten sich abhängig vom jeweiligen Tätigkeitsfeld variabel. So ist die Arbeit in Beratungsstellen oft mit Schicht- und Wochenenddienst sowie mit Rufbereitschaft verbunden. Seminare und Coachings können ebenfalls an Wochenenden stattfinden.
Für den Erwerb des kompletten Zertifikats sind rund 630 Euro zu zahlen. Sofern die Weiterbildung auch dem Arbeitgeber Vorteile bietet, ist dieser unter Umständen bereit, sich an den Kosten zu beteiligen.
Für den erfolgreichen Abschluss dieser Weiterbildung erhalten die Teilnehmer/innen ein Zertifikat sowie Credit-Points, die sich auf ein zukünftiges Studium anrechnen lassen. Anbieten würde sich beispielsweise ein Bachelor-Fernstudium Sozialpsychologie oder, sofern bereits ein grundständiger Studienabschluss in Soziologie, Psychologie oder einem eng verwandten Fach vorliegt, ein Master-Fernstudium Sozialpsychologie.