Innenarchitektur
Im Bereich der Innenarchitektur dreht sich alles darum, Innenräume zu planen und zu gestalten. Dabei geht es allerdings nicht nur um das ästhetische Aussehen von Räumen, sondern viele weitere Bereiche des Bauwesens sind betroffen. Die Innenarchitektur ist eng mit der Architektur, dem Design und der Gebäudetechnik verzahnt.
Die Studierenden befassen sich mit dem Klima im Inneren von Gebäuden, baulichen Umbaumaßnahmen, der Beleuchtung, der Akustik und der Ausstattung von Räumen. Teilweise werden Einrichtungsgegenstände wie Möbel sogar selbst entworfen und hergestellt. Zu Beginn ihres Studiums stehen insbesondere Grundlagenfächer wie Gebäudelehre, Baugeschichte, darstellende Geometrie und Architekturtheorie auf dem Lehrplan. Diese Themenbereiche werden um Module wie Gebäudetechnik, Innenausbau, ökologisches Bauen oder Bauphysik ergänzt. Eine Besonderheit des Fachbereichs Innenarchitektur ist, dass sich die Absolventen / Absolventinnen nicht automatisch als Innenarchitekten / Innenarchitektinnen bezeichnen dürfen. Diese Bezeichnung ist in Deutschland per Gesetz geschützt und darf nur getragen werden, wenn die Person Mitglied einer Architektenkammer ist und somit ein erfolgreiches Innenarchitektur-Studium und mindestens zwei bzw. drei Jahre Berufserfahrung vorliegen.
Der Beruf des Architekten bildete sich im 19. Jahrhundert heraus, insbesondere begründet durch die Entwicklungen in Folge der Industrialisierung. Während Architekten ursprünglich noch für den gesamten Bau zuständig waren, splittete sich das Bauingenieurwesen bald als eigene Fachrichtung ab. Im 20. Jahrhundert schließlich spalteten sich weitere Fachdisziplinen von der Architektur ab, darunter auch die Innenarchitektur.
Für wen eignet sich ein Studium Innenarchitektur?
Innenarchitektur ist für Menschen geeignet, die sich für Bauwerke und im Besonderen für deren Innenleben interessieren. Räumliches Vorstellungsvermögen, Kreativität und Fantasie sind hilfreiche Eigenschaften für angehende Innenarchitekten / Innenarchitektinnen. Zudem sollten Studienbewerber zeichnen können. Ihr Geschick müssen sie meist in einer künstlerischen Eignungsprüfung unter Beweis stellen, bei der sie beispielsweise räumliche Zeichnungen oder ein dreidimensionales Modell erstellen müssen. Zudem müssen sie eine Mappe einreichen.
Voraussetzungen für das Studium
Eine Allgemeine Hochschulreife (Abi) ist von wesentlicher Bedeutung für ein Bachelorstudium. Anders als bei anderen Studiengängen gibt es keine strengen Zulassungskriterien zu beachten. In der Regel bietet die Hochschule genügend Studienplätze für alle Bewerber an.
Falls Sie kein Abitur haben, ist das nicht das endgültige Aus für eine akademische Karriere. Eine abgeschlossene Ausbildung in Verbindung mit mehrjähriger Berufserfahrung kann auch zur Zulassung zum Studium berechtigen. Ihre Zulassung wird von der Hochschule individuell entschieden.
Welche Studieninhalte erwarten mich?
Innenarchitektur können Interessierte vor allem an Kunst- und Fachhochschulen sowie an Berufsakademien studieren. Duale Studiengänge sind sporadisch verfügbar und dann dazu geeignet, parallel zum Studium Berufserfahrung zu gewinnen. Fernstudiengänge sind in diesem Fachbereich nicht üblich.
Da der gesamte Bereich der Architektur ohnehin bereits sehr stark untergliedert ist, ist der Bereich der Innenarchitektur relativ stark abgegrenzt. Deshalb gibt es in diesem Fachbereich nur relativ wenig Auswahl an unterschiedlichen Studiengängen. Einige Beispiele im Überblick:
- Interior Design (Bachelor): Dieser Studiengang ist das englischsprachige Äquivalent zu herkömmlichen Innenarchitektur-Studiengängen.
- Furniture Interior Design (Master): In dieser Vertiefungsrichtung liegt der Fokus auf dem Entwurf und der Planung von Möbeln sowie von temporären Bauten.
- Lichtplanung und Lichtgestaltung (Master): In diesem Studienprogramm geht es um die Wirkung von Licht im Raum, die Lichttechnik und moderne Lichttechnologien.
- Raumkonzept und Design (Bachelor): Dieser Studiengang verknüpft die Innenarchitektur mit der Raum- und Objektgestaltung, dem Ausstellungsdesign und der medialen Gestaltung.
Entstehen besondere Kosten in den Innenarchitektur-Studiengängen?
Das Innenarchitektur-Studium bringt je nach Bundeland mitunter Studiengebühren mit sich. An privaten Bildungseinrichtungen fallen diese erfahrungsgemäß deutlich höher aus als an öffentlichen Hochschulen. Hinzu kommen die individuellen Lebenshaltungskosten sowie Studienmaterial. Wer Innenarchitektur studieren möchte, muss sich außerdem auf zusätzliche Kosten für Materialien für den Modellbau, Zeichenutensilien und Software einstellen.
Struktur des Studiums Innenarchitektur
Das Studium ist modular aufgebaut. Das heißt, die Teilnehmer/innen studieren thematisch abgeschlossene Stoffgebiete, für die es jeweils Kreditpunkte nach dem ECTS (European Credit Transfer System) gibt. Die Anzahl der Punkte richtet sich nach dem erforderlichen Arbeitsaufwand. Auf diese Weise sind die erbrachten Leistungen im Inland und im europäischen Ausland vergleichbar und anerkannt.
Studiengänge Innenarchitektur
Karriere und Gehalt
Innenarchitekten / Innenarchitektinnen gehören nicht zu den typischen Großverdienern. Nach ihrem Abschluss können sie sich auf ein Einstiegsgehalt von etwa 2.000 Euro monatlich einstellen. Mit einigen Jahren Berufserfahrung sind 2.500 bis 3.000 Euro Monatsgehalt drin. Selbst die Spitzenverdiener in diesem Beruf überschreiten ein Jahresgehalt von 40.000 Euro nur eher selten. Jeweils leicht darüber liegen die Gehälter mit einem Master-Abschluss.
Das Ansehen des Innenarchitekten / der Innenarchitektin in unserer Gesellschaft
Das Bild des Innenarchitekten / der Innenarchitektin in der Gesellschaft erfasst gewöhnlich nur einen kleinen Ausschnitt des tatsächlichen Aufgabengebietes. Die meisten Menschen denken bei diesem Beruf mehr an die Aufgaben des Raumausstatters und vergessen dabei die vielen weiteren Tätigkeitsbereiche, auch in Verbindung mit baulichen Maßnahmen.
Wie entwickelt sich der Arbeitsmarkt für Absolventen / Absolventinnen eines Innenarchitektur-Studiums?
Die Absolventen / Absolventinnen arbeiten nach ihrem Abschluss häufig in Architektur- oder Ingenieurbüros, aber auch im Messebau, in der Möbelbranche und in der Werbung. Ein großer Teil der Innenarchitekten / Innenarchitektinnen ist freiberuflich tätig. Leider ist es für die Absolventen / Absolventinnen nicht gerade einfach, eine Festanstellung zu bekommen. Sie haben mit reichlich Konkurrenz zu kämpfen, während die Stellen angesichts der großen Zahl an freiberuflich Tätigen eher rückläufig sind.
noch höhere Gehälter möglich sind. Tendenziell liegen sie in der Industrie etwas höher als in kleinen Agenturen und Designbüros.