Die Medien – seien es Zeitungen, Magazine oder Onlinemedien – prägen die Menschen seit jeher in ihrem Denken und ihrem Handeln. Dementsprechend verantwortungsvoll ist der Beruf des Journalisten. Im Journalismus geht es zum einen darum, Worte so zu verpacken, dass sie den Leser fesseln und Informationen korrekt wiedergeben. Zum anderen steht und fällt die Arbeit des Journalisten aber mit der fundierten Recherche eben jener Fakten, die präsentiert werden sollen.
Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, sodass sich jeder, der ihn ausübt, mit dem Titel schmücken darf. Trotzdem und gerade deshalb ist eine fundierte Ausbildung in diesem Bereich für jeden Journalisten mit Anspruch wichtig. Das Journalismus-Studium ist der perfekte Türöffner für die Tätigkeit in der Presse, im Rundfunk oder bei Onlinemedien.
Studieninhalte und Organisation
Das Bachelorstudium des Journalismus dauert an Fachhochschulen und Universitäten gewöhnlich sechs bis acht Semester. Es beschäftigt sich zunächst stets mit den Grundlagen des Journalismus, wobei großes Augenmerk auf die korrekte Recherche gelegt wird. Zu dem wichtigsten Handwerkszeug des Journalisten gehören die verschiedenen journalistischen Darstellungsformen und Textarten, das Verfassen von Texten und die Besonderheiten spezieller Medien (z. B. Onlinejournalismus, TV, Hörfunk, Print). Außerdem erlernen die Studierenden ein breites Fundament aus dem Bereich des Presserechts. Häufig ist das Journalistik-Studium mit anderen Fachbereichen eng verknüpft, beispielsweise mit Publizistik, Kommunikationswissenschaft oder Medienwissenschaft. Zu den typischen Inhalten gehören:
- Medientheorie
- Öffentlichkeitsarbeit (Public Relations)
- Fachjournalismus
- Medien-, Urheber- und Presserecht
- Mediencontrolling
- Medientechnik
- Medienethik
- Medienökonomie
- Corporate Publishing
Viele Studiengänge bieten die Möglichkeit, sich über einen Studienschwerpunkt oder über Wahlpflichtfächer auf einen bestimmten Bereich zu spezialisieren. Typische Angebote sind beispielsweise:
- Kulturjournalismus
- Sportjournalismus
- Politikjournalismus
- Kulturjournalismus
- Online-Journalismus
- TV-Journalismus und Moderation
Praxiserfahrungen sind für angehende Journalisten unerlässlich. Deshalb ist ein Praktikum meist bereits Teil des Studiums. Teilweise beinhalten die Studiengänge auch ein Auslandssemester oder -praktikum, um den Studierenden internationale Kompetenzen und Erfahrungen zu verschaffen.
Journalismus lässt sich an einigen Hochschulen auch dual studieren. So erlangen die Absolventen und Absolventinnen beispielsweise einen zusätzlichen IHK-Abschluss als Mediengestalter/in Bild und Ton.
Berufsperspektiven mit einem Journalismus Studium
Nach ihrem abgeschlossenen Studium können die Absolventen und Absolventinnen in den verschiedensten Medienbereichen tätig werden. Zu den typischen Arbeitgebern gehören Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehsender, TV-Produktionsfirmen, Nachrichtenagenturen, Verlage, aber auch Unternehmen in der freien Wirtschaft, Organisationen und öffentliche Institutionen. Zu den typischen Tätigkeiten gehören:
- Redakteur, Ressortleiter oder Chefredakteur
- Moderator (Radio, TV)
- Kommunikationsberater
- PR-Berater
- Marketing
- Texter
Für eine Tätigkeit im journalistischen Umfeld ist ein Volontariat unumgänglich, besonders wenn noch keine nennenswerte Berufserfahrung vorliegt. Es dauert gewöhnlich 12 bis 24 Monate und wird je nach Region und Alter etwa mit 1.800 bis 2.200 Euro pro Monat vergütet. In einer Festanstellung verdienen Journalisten beim Berufseinstieg etwa 2.700 bis 3.200 Euro, wobei die Vergütung mit steigender Berufserfahrung und Verantwortung natürlich noch ansteigen kann – Chefredakteure verdienen rund 6.000 Euro, in großen Häusern sogar noch deutlich mehr.
Das große Problem für Journalisten sind allerdings eher die Karriereaussichten. In den klassischen Medien werden immer mehr festangestellte Redakteure durch freie Journalistenersetzt, was unter anderem auf den erhöhten Kostendruck durch geringere Auflagenzahlen und die anhaltende Anzeigen- und Werbekrise zurückzuführen ist. Es ist schwierig, eine Festanstellung zu erhalten, da sich auf freie Stellen stets eine Vielzahl von sehr gut qualifizierten Journalisten bewirbt. Befristete Arbeitsverträge sind an der Tagesordnung. Vielen Journalisten bleibt nichts Anderes übrig, als auf freiberuflicher Basis tätig zu werden, wobei die Vergütung häufig nicht in einem realistischen Verhältnis zum Aufwand steht. So ist es üblich, dass sie für verschiedene Zeitungen und Magazine arbeiten, teilweise auf Basis einer zeitlich befristeten Projektarbeit.
Bessere Karriereaussichten bieten die neuen Medien. Da das Onlinegeschäft immer stärker ausgebaut wird, während die traditionellen Medien stagnieren, bieten sich hier zunehmend Festanstellungen, aber auch Chancen für freie Mitarbeiter.
Für wen ist ein Studium Journalismus geeignet?
Wer Journalismus studieren möchte, sollte ein ausgeprägtes Interesse an Menschen mitbringen, denn in jedem Ressort kommen Journalisten zwangsläufig mit ihnen in Berührung, ob Sport, Politik, Kultur oder Lokales. Zusätzlich sollten sie diese Eigenschaften und Fähigkeiten mitbringen:
- sehr gutes Sprachgefühl und hervorragende Rechtschreibung und Orthografie
- Interesse an Medien
- Neugierde
- breitgefächerte Allgemeinbildung
- vielseitige Interessen
- gute Auffassungsgabe
- gute Merkfähigkeit
- Belastbarkeit und Stressresistenz
- guter Umgang mit Termindruck und enggesteckten Abgabeterminen
- Leidenschaft bei der Arbeit
- Freude am Schreiben
Wer als Journalist tätig werden möchte, sollte sich der besonderen Anforderungen des Berufs bewusst sein. Bei der Arbeit in Redaktionen sind flexible Arbeitszeiten an der Tagesordnung. Die Bereitschaft, in den Abendstunden oder am Wochenende zu arbeiten, muss gegeben sein. In einigen Bereichen sollten die Absolventen und Absolventinnen Reisebereitschaft mitbringen, denn auch Auslandseinsätze sind nicht ausgeschlossen, besonders für die Arbeit als Auslandskorrespondent.
Wo kann ich Journalismus studieren?
Es gibt in Deutschland eine Vielzahl von Hochschulen, an denen Interessierte Journalismus studieren können. Das Studium an Fachhochschulen weist meist einen etwas höheren Praxisbezug auf, integriert Praktika und stellt die Weichen für eine erfolgreiche Tätigkeit in der Medienbranche. Bei der Auswahl des Studienorts ist zu beachten, dass häufig ein Numerus Clausus zu erfüllen ist, der sich meist zwischen 1,6 und 3,0 bewegt.