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Obwohl das Fernstudium viele Vorteile mit sich bringt, bietet sich die Alternative zum Präsenzstudium nicht in jeder Lebenssituation und für alle Studieninteressierte an. Ein Abitur ist hierfür übrigens nicht mehr unbedingt notwendig. Während man früher das Abitur nachholen musste um eine Studienzugangsberechtigung zu erhalten, so können Sie heute auch ohne Abitur studieren.
Wer Interesse an einem solchen Studium hat, sollte sich vor allem über die Kosten im Klaren sein. Die meisten Fernstudiengänge sind kostenpflichtig, sodass die Finanzierung vorab stehen sollte. Auf diese Weise lässt es sich entspannter lernen. Das erfordert in den meisten Fällen einen Job, der das berufsbegleitende Lernen ermöglicht. Hinzu kommt, dass die Familienangehörigen Verständnis für die neue Situation zeigen sollten, da das Studieren viel Zeit in Anspruch nimmt.
Fernstudentinnen und -studenten sollten sich besonders gut selbst motivieren und organisieren können, denn darauf kommt es im Fernstudium an. Darüber hinaus sollten die Studierenden selbständig lernen können, da keine Kontaktperson vor Ort ist. Das erfordert zudem ein gewisses Maß an Disziplin. Außerdem schadet es nicht, wenn die Interessentinnen und Interessenten gut im effizienten Lesen sind.
Im Fernstudium ist es möglich, verschiedene Abschlüsse zu erwerben. Es gibt wie beim Präsenzstudium die Chance, ein akademisches Fernstudium zu absolvieren, und dann beispielsweise mit dem Bachelor oder Master abzuschließen. Hinzu kommt die Möglichkeit eines nicht-akademischen Fernstudiums, was häufig als Weiterbildung dient.
Studierende, die sich für einen Bachelor- oder Masterstudiengang an einer Fernuniversität entscheiden, haben keinerlei Nachteile gegenüber dem Präsenzstudium, wenn es um die internationale Anerkennung geht. Beide akademischen Grade sind seit der Bologna-Reform mindestens EU-weit anerkannt. Bei der Akkreditierung ist es dennoch sinnvoll, auf internationale Akkreditierungsagenturen zu achten. Darüber hinaus sollten die Absolventinnen und Absolventen ein sogenanntes „Diploma Supplement“ anfordern, welches die Studienleistungen in englischsprachiger Ausführung auflistet.
Bei den akademischen Graden Diplom und Magister sieht es hingegen schwieriger aus, wenn es um die internationale Anerkennung geht. Diese werden nicht zwingend im Ausland anerkannt, weshalb Studierende auf eine Anerkennungsbestätigung setzen sollten. Diese wird vom jeweiligen Landeshochschulministerium vergeben.
Neben den akademischen Studiengängen bieten viele Fernhochschulen auch nicht-akademische Fächer an, die mit einem institutionsinternen Abschluss enden. Da ausländische Institutionen diese oftmals nicht anerkennen, bedürfen sie in der Regel einer Prüfung durch die zuständige Behörde im jeweiligen Land. Eine Ausnahme bieten hier Meister-Abschlüsse, die inzwischen innerhalb der EU Anerkennung finden. Studierende, die ohnehin den Weg ins Ausland suchen, können sich auch direkt an internationalen Fernuniversitäten einschreiben.
Das Fernstudium bietet den Studierenden nicht nur eine hohe Flexibilität, wenn es um die Zeiteinteilung geht, sondern auch, was die Studiengänge anbelangt. Doch hier und da gibt es Unterschiede zu den Präsenzstudiengängen.
Das Studienfach „Psychologie“ können Interessentinnen und Interessenten an einer Fernuniversität absolvieren. Außer den üblichen Unterschieden zu einem Präsenzstudium liegen in der Regel keinerlei Abweichungen bei einem Fernstudium Psychologie vor – zumindest, wenn es sich um einen akademischen Studiengang handelt. Fernstudiengänge in Psychologie ermöglichen bis auf wenige Ausnahmen im Anschluss dieselben beruflichen Perspektiven, die sich nach der gewählten Vertiefung auch im Präsenzstudium ergeben. Anschließend sind mit Einstiegsgehältern zwischen 2.800 Euro und 3.800 Euro brutto pro Monat zu rechnen.
Zu beachten ist allerdings, dass nicht jedes Psychologie Fernstudium ermöglicht, eine anschließende Ausbildung zum/zur psychologischen Psychotherapeuten/-in aufzunehmen. Ob dies möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und kann vor Studienbeginn bei der Fernhochschule erfragt werden.
Ein Fernstudium im Bereich „Sozialpädagogik“ oder „Soziale Arbeit“ weicht ebenfalls nicht von den Inhalten im Präsenzstudium ab,sofern es sich um einen akademischen Studiengang handelt. Innerhalb der Fernstudiengänge gibt es jedoch meist einen geringeren Praxisanteil als im Präsenzstudium oder gar keinen, wohingegen der Anteil von Präsenzveranstaltungen höher sein kann als in anderen Fernstudiengänge. Mit einem nicht-akademischen Lehrgang erhalten die Studierenden zusätzliches Fachwissen, was vor allem für Berufstätige interessant ist. Absolventinnen und Absolventen können nach dem Bachelorabschluss mit einem Gehalt von durchschnittlich 2.500 Euro brutto pro Monat einsteigen.
Bei einem BWL Fernstudium im Bereich der Betriebswirtschaftslehre (BWL) sieht es ähnlich aus. Auch hier haben Studierende akademischer Fächer dieselben Karrieremöglichkeiten wie ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen an den Präsenzuniversitäten.Die nicht-akademischen Fernlehrgänge vermitteln Fachwissen, das im Beruf Anwendung findet, und kommen daher besonders für bereits Berufstätige in Frage. Bachelorabsolventinnen und -absolventen können nach dem Fernstudium BWL mit einem Einstiegsgehalt von rund 3.000 Euro bis 3.500 Euro brutto pro Monat kalkulieren.
Das herkömmliche Medizinstudium wird als Fernstudiengang nicht angeboten. Das liegt vor allem an dem fehlenden Praxisteil. Medizininteressentinnen und -interessenten können jedoch andere Fächer im Gesundheitsbereich belegen, wie etwa Gesundheitsökonomie, medizinische Physik oder Ernährungsberatung. Auch hier gilt: Akademische Studiengänge führen zu keinerlei Nachteilen gegenüber dem Präsenzstudium und ermöglichen dieselben Karriereoptionen. Nicht-akademische Studiengänge sind hingegen für Medizinerinnen und Mediziner oder andere berufstätige Personen im Gesundheitsbereich gedacht, die sich weiterbilden möchten. Aufgrund der vielen beruflichen Möglichkeiten gibt es starke Schwankungen bezüglich des Einstiegsgehalts.
Fernstudienlehrgänge und -studiengänge im Bereich der Pädagogik sind ebenso angesehen, wie die Präsenzstudiengänge. Sie sind darüber hinaus formell gleichgestellt, sofern sie akademischer Natur sind. Die Verleihung institutionsinterner Abschlüsse dient der freiwilligen Weiterbildung, zum Beispiel bei Berufstätigen. Bachelorabsolventinnen und -absolventen können mit einem Einstiegsgehalt von durchschnittlich 2.900 Euro brutto pro Monat rechnen.
Oftmals fragen sich angehende Studentinnen und Studenten, ob ein Fernstudienabschluss Vor- oder gar Nachteile gegenüber einem Präsenzstudium hat. Dabei kommt es immer auf die Art des Studiengangs an.
Die Fernuniversitäten verleihen sowohl akademische als auch nicht-akademische Abschlüsse. Sofern es sich also um einen akademischen Abschluss, wie etwa den Bachelor- oder Masterabschluss handelt, sind die Studiengänge formell gleichgestellt. Bachelorabschlüsse im Fernstudium weisen beispielsweise dieselben Inhalte auf und berechtigen ebenfalls zur Aufnahme eines Masterstudiums sowie der anschließenden Promotion.
Immer dann, wenn der Studiengang akademisch geprägt ist, stehen den Fernstudienabsolventinnen und -absolventen dieselben Berufschancen offen. Bei institutionsinternen Abschlüssen handelt es sich um nicht-akademische Weiterbildungen, die je nach Branche und Berufswunsch jedoch von Vorteil sein können.
Es gibt nicht nur unterschiedliche Arten von Anbietern, sondern auch staatliche und private Fernakademien. Welche Unterschiede es gibt und wann sich Studieninteressierte einschreiben können, zeigen wir hier:
Fernhochschulen beziehungsweise Fernuniversitäten und Fernfachhochschulen bieten vorwiegend akademische Studiengänge an. Einige dieser Fernkursanbieter arbeiten mit Hochschulen und Universitäten zusammen, sodass Studierende dort ebenfalls Kurse innerhalb der Präsenzzeit absolvieren können.
Eine weitere Möglichkeit sind Fernschulen, die häufig nicht-akademische Fernlehrgänge anbieten. Hier sind Weiterbildungen jeglicher Arten möglich, die vor allem für Berufstätige interessant sind.
Hinzu kommen Hochschulen und Bildungseinrichtungen, die neben ihrem normalen Präsenzangebot auch Fernstudiengänge beziehungsweise -lehrgänge anbieten. Bei Hochschulen handelt es sich meist um akademische Kurse und bei Bildungseinrichtungen um nicht-akademische Weiterbildungen.
Ob Studieninteressentinnen und -interessenten sich für einen staatlichen oder privaten Anbieter entscheiden, hängt von vielen Faktoren ab. Für eine staatliche Fernuniversität sprechen der günstigere Preis sowie der wissenschaftlichere Bezug. Vor allem geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer sind häufig an staatlichen Fernhochschulen anzutreffen.
Für eine private Fernuniversität sprechen hingegen der erhöhte Praxisbezug, der generelle Service, kleinere Gruppen sowie qualitativ hochwertigere Studienmaterialien. Private Fernhochschulen bieten besonders oft wirtschaftliche Studiengänge mit unterschiedlichen Schwerpunkten an.
Wie auch an den Präsenzuniversitäten üblich, beginnt das Wintersemester am 1. Oktober des jeweiligen Jahres und das Sommersemester am 1. April. Fernfachhochschulen beginnen wie die Präsenzfachhochschulen rund einen Monat früher. Je nach Anbieter kann es zu Abweichungen kommen, weshalb sich Studieninteressentinnen und -interessenten vorab informieren sollten, beispielsweise zum Thema der Bewerbungsfrist. Studierende können vor allem die nicht-akademischen Studiengänge häufiger im Jahr belegen, manchmal sogar zu Beginn jeden Monats.
Ob Studieninteressentinnen und -interessenten es mit einem seriösen Fernstudienanbieter zu tun haben, sollten diese vorab prüfen. Anhand verschiedener Merkmale lässt sich die Qualität und Seriosität eines Anbieters erkennen.
Fernhochschulen mit Qualitätssiegel kommen besonders infrage, weil die Studiengänge bereits auf Qualität geprüft worden sind. Wichtig ist hier darauf zu achten, dass die Anbieter staatlich anerkannt sind, und zwar durch einen deutschen Akkreditierungsrat. Bei Fernhochschulen sollten die Studierenden zudem auf das Siegel der Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) achten. Es gibt an, ob es sich beim Angebot um betreute Kurse handelt. Das Fehlen des Siegels bedeutet jedoch nicht, dass der Anbieter unseriös ist. Studieninteressentinnen und -interessenten sollten bei solchen Anbietern aber genauer hinsehen und auch externe Informationen einholen, die Fernhochschule selbst sowie ehemalige Teilnehmende befragen. Es ist zudem ratsam, einige Wochen lang das kostenlose Probestudium zu besuchen.
Ein Fernstudium ist akademischer Natur. Es wird anschließend mit einem akademischen Grad, wie dem Bachelor oder Master abgeschlossen. Das Fernstudium ist gegenüber dem Präsenzstudium formell gleichwertig. Fernkurse sind hingegen nicht akademisch geprägt und schließen mit einem institutsinternen Zertifikat oder Zeugnis ab. Sie dienen der Fort- und Weiterbildung und sind häufig nicht international, aber meist staatlich, anerkannt. Manche Fernlehrgang-Anbieter bezeichnen in Werbeanzeigen ihr Angebot ebenfalls als „Fernstudium“. Deshalb ist es wichtig, immer darauf zu achten, womit der Kurs abschließt.
Obwohl Studierende innerhalb des Fernstudiums ganz unterschiedliche Fächer studieren können, ist der Ablauf grundsätzlich gleich. Einen deutlichen Unterschied gibt es jedoch. Informationen wie der Ablauf eines regulären Fernstudiums genau aussieht, finden Interessentinnen und Interessenten im Folgenden:
Die Studienzeit im Fernstudium ist recht unterschiedlich und hängt vom Studienfach und Abschlussziel ab. In der Regel dauert das Studium jedoch zwischen zwei und rund zwölf Semestern. Kürzere Studienzeiten sind in Vollzeit zu erreichen, längere in Teilzeit. Bei Bachelorabschlüssen sind sechs Semester üblich und bei Masterabschlüssen zwei bis vier Semester. Etwaige Vorleistungen können sich die Studierenden unter bestimmten Umständen anrechnen lassen, was sie entsprechend nachweisen müssen.
Es ist schwer zu sagen, wie viel Zeit das Fernstudium genau in Anspruch nimmt, da jede Studentin und jeder Student anders lernt und sich die Zeit frei einteilen kann. Bei einem Bachelorstudium sind beispielsweise laut Credit Points von bis zu 40 Arbeitsstunden pro Wocheauszugehen. Viele Fachhochschulen schätzen den Aufwand mit 15 bis 20 Wochenstunden geringer ein. Bei nicht-akademischen Lehrgängen beträgt der Aufwand rund 10 bis 15 Stunden die Woche. Aufgrund der hohen Flexibilität können die Studierenden auch neben dem Beruf studieren und entweder täglich oder an einigen Tagen in der Woche Zeit für das Fernstudium aufwenden.
Innerhalb eines Fernstudiums lernen die Studierenden hauptsächlich alleine, was viel Eigenmotivation und Selbstdisziplin abverlangt. Über die E-Learning-Plattformen des Anbieters können sich die Studentinnen und Studenten austauschen und auf diese Weise virtuell lernen. Auch Fragen an die Dozentinnen und Dozenten beziehungsweise an die Professorinnen und Professoren sind dadurch möglich. Durch Präsenzveranstaltungen oder in Absprache über das Onlineportal können die Studierenden Kontakte zu den Kommilitoninnen und Kommilitonen knüpfen und sich zum Lernen verabreden.
Da der Präsenzanteil im Fernstudium gering oder gar nicht vorhanden ist, bilden die Studienmaterialien das Zentrum des Lernens. Es handelt sich dabei meist um Übungshefte, die abgearbeitet werden sollen. Darin sind Übungs- und Selbstkontrollaufgaben enthalten, die den Studierenden dabei helfen, das Wissen zu verinnerlichen und anzuwenden.
In einem zweiten Schritt gibt es Einsendeaufgaben, welche die Studentinnen und Studenten meist bis zu einem bestimmten Termin einreichen sollten, um das Studium innerhalb der Regelstudienzeit abzuschließen. An diesen Aufgaben kann sich der eigens erstellte Studienplan orientieren. Zu diesen Einsendeaufgaben erhalten die Studierenden in der Regel eine Rückmeldung sowie eine Note.
Neben den Einsendeaufgaben gibt es auch Klausuren und Prüfungen, welche die Prüflinge vor Ort schriftlich oder mündlich abhalten müssen. Erst wenn sie diese Aufgaben erfolgreich bestehen, können die Studierenden zum nächsten Studienabschnitt wechseln. Gleiches gilt auch für schriftliche Seminararbeiten, die meist mit fester Frist versehen sind.
Im letzten Schritt folgt die Abschlussarbeit, wie zum Beispiel die Bachelor- oder Masterarbeit. Diese wird benotet und kann um mündliche Prüfungen ergänzt werden. Das Bestehen ist Voraussetzung für den erfolgreichen Abschluss des Fernstudiums.
Die Kosten für ein Fernstudium sind recht unterschiedlich. Sie beginnen bei einigen hundert Euro pro Semester und liegen insbesondere bei privaten Fernhochschulen nicht selten bei mehreren hundert Euro im Monat. Studierende können das Studium häufig selbst finanzieren, zum Beispiel, wenn es berufsbegleitend ist. Andernfalls ist auch eine Förderung via BAföG oder Studienkredit sowie mithilfe eines Stipendiums möglich. Ob eine solche Förderung im jeweiligen Fall greift, sollten Studieninteressentinnen und -interessenten deshalb frühzeitig abklären. Wichtig zu wissen ist auch, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines Fernstudienangebots die Kosten hierfür steuerlich geltend machen können.
Genau wie ein Präsenzstudium ist auch ein Bachelor-Fernstudium mit diversen Aufwendungen verbunden. Die jeweilige Höhe der Kosten richtet sich nach dem gewählten Fach, dem Anbieter, dem Bundesland, in dem die Fernuni ansässig ist, und nicht zuletzt danach, wie schnell das Studium abgeschlossen wird. Die Branchenführer bieten exakte Übersichten zu den Studiengebühren und weisen überdies auf die zu erwartenden Gesamtkosten hin.
Private Fernschulen erweisen sich teilweise als deutlich teuer als staatliche Fernuniversitäten. Beiträge von mehr als 10.000 Euro sind keine Seltenheit. Dafür stellen die privaten Universitäten zum Teil aber auch sämtliche benötigten Materialien inklusive der Fachliteratur zur Verfügung, um die sich die Studierenden bei anderen Anbietern selbst kümmern müssen.
Zu den Grundkosten für das Fernstudium kommen noch Prüfungsgebühren hinzu, die sich ebenfalls je nach Fernhochschule und Studiengang unterscheiden. Private Fernhochschulen verlangen hier in einigen Fällen zusätzlich bis zu mehreren hundert Euro.
Ins Gewicht fallen können darüber hinaus Lernmaterialien, in erster Linie Literatur, spezielle Software, Reisekosten für Seminare und unter Umständen ein moderner PC. Auch Bücher belasten das Budget. Mit Kopien und Fernleihen lassen sich die Kosten zwar dämpfen, dafür nimmt vor allem das Kopieren viel Zeit in Anspruch, die gerade beim berufsbegleitenden Fernstudium oder beim Fernstudieren mit Kind kaum zur Verfügung steht.
Ein Bachelor-Fernstudium ist eine Investition, die sich gegebenenfalls später auszahlen wird, sei es durch einen besseren Job oder günstigere Karrierechancen. Wird das Studium neben einem Beruf absolviert, stellt die Eigenfinanzierung meist kein großes Problem dar. Dennoch kann es sich lohnen, Informationen zu Finanzierungsmöglichkeiten und gegebenenfalls verfügbaren Ermäßigungen einzuholen.
Ist Ihrem Arbeitgeber daran gelegen, dass Sie den Bachelor-Titel erwerben, beteiligt er sich unter Umständen zumindest teilweise an der Finanzierung des Fernstudiums. Fragen sollten Sie in jedem Fall. Legen Sie ihm die Vorteile dar, die das Unternehmen daraus ziehen kann, und betonen Sie, dass Ihre Arbeit durch das Studium keinesfalls beeinträchtigt sein wird. Notieren Sie sich vor einem Gespräch die Argumente, die für die Unterstützung durch die Firma sprechen, und mögliche Gegenargumente, die Sie entkräften müssen.
Haben Sie bereits vorher beim selben Anbieter einen Lehrgang belegt? Dann können Sie vielleicht von Ermäßigungen und Rabatten profitieren. Vergünstigungen gibt es zum Teil auch für Arbeitslose, Schwerbehinderte und Zivildienstleistende. Eventuell kennen Sie jemanden, der oder die ebenfalls gern ein Fernstudium in Angriff nehmen möchte. Einige Fernuniversitäten gewähren Preisnachlässe, wenn sich mehrere Personen gleichzeitig anmelden. Teilweise winken auch besondere Rabatt-Aktionen wie Sommerstipendien.
Möchten Sie Ihr Bachelor-Fernstudium an einer staatlich zugelassenen Hochschule absolvieren, können Sie gegebenenfalls eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz in Anspruch nehmen. Die eine Hälfte erhalten Sie als Zuschuss, die andere als Darlehen, welches Sie nach Abschluss des Studiums innerhalb einer bestimmten Zeit zurückzahlen müssen. Bedingung ist jedoch, dass es sich um ein Vollzeitstudium handelt und dass die normalen BAföG-Voraussetzungen erfüllt sind.
Verschiedene Banken bieten für akademische Studiengänge Studienkredite an. Als wichtigster Kreditgeber gilt die öffentlich-rechtliche KfW Bankengruppe, doch auch Privatbanken wie die Sparkassen oder die Deutsche Bank haben derartige Darlehen zu günstigen Zinssätzen im Angebot. Bei der Inanspruchnahme eines solchen Kredits sollten Sie jedoch bedenken, dass die Rückzahlung eine finanzielle Belastung darstellt. Zudem sind sie gezwungen, Ihr Studium möglichst zügig abzuschließen.
In Deutschland gibt es verschiedene Stiftungen, die Stipendien für engagierte Studenten und Studentinnen zur Verfügung stellen, mit denen sich ein Bachelor-Fernstudium gegebenenfalls komplett decken lässt. Voraussetzung für diese Studienbeihilfe sind beispielsweise eine besondere Begabung, überdurchschnittliche Studienleistungen oder politisches Engagement. Die Bewerbung bei diesen Stiftungen kann sich durchaus lohnen.
Bereits Berufserfahrene, die sich außergewöhnlich motiviert und engagiert zeigen, können möglicherweise ein Aufstiegsstipendium, ein Sonderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), in Anspruch nehmen. Förderfähig ist ein erstes Hochschulstudium, unabhängig davon, ob es sich um einen Präsenz- oder einen Fernstudiengang handelt. Voraussetzungen sind eine besonders erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung (mindestens 1,9 bzw. 87 Punkte) und nicht weniger als zwei Jahre Berufserfahrung. Bei einem schon aufgenommenen Studium darf das zweite Fachsemester zum Zeitpunkt der Antragstellung noch nicht beendet sein. Alternativ kann das Unternehmen, in dem Sie beschäftigt sind, einen begründeten Vorschlag abgeben.
Neben Weiterbildungen zum Techniker, zur Handwerksmeisterin oder zum Fachwirt sowie fachübergreifenden Weiterbildungen wie Sprach- und EDV-Kursen ist auch ein berufsbegleitendes Studium über ein Weiterbildungsstipendium förderbar. Die Berufsabschlussprüfung sollte hierzu mit mindestens 87 Punkten bestanden worden sein. Darüber hinaus ist eine Platzierung unter den ersten Dreien bei einem überregionalen beruflichen Leistungswettbewerb oder ein begründeter Vorschlag der Berufsschule oder des Arbeitgebers erforderlich. Die Antragstellerin bzw. der Antragsteller muss zum Zeitpunkt der Bewerbung berufstätig oder als arbeitssuchend gemeldet sein.
Hierbei geht es zwar um keine direkte Studienfinanzierung, doch alle, die berufsbegleitend studieren, können die Aufwendungen dafür als Werbungskosten (Arbeitnehmer) bzw. Betriebsausgaben (Selbstständige) von der Steuer abziehen. Voraussetzung für die unbegrenzte Absetzbarkeit ist, dass das Studium konkretes Berufswissen vermittelt und dass ihm eine berufliche Ausbildung vorangegangen ist.
Handelt es sich hingegen um ein Erststudium, können die Studienkosten bis zu einer Höhe von 4.000 Euro als Sonderausgaben geltend gemacht werden. Diese Einschränkung für Erststudierende ist jedoch momentan umstritten. Daher empfehlen Steuerexperten, die Kosten grundsätzlich bei der Steuererklärung anzugeben, um sich alle Möglichkeiten offen zu halten.